Aus dem Journal des Vorstands November 2024

Veröffentlicht von Peter Börner am

Der eher düstere Monat November liegt zwischen dem „Goldenen“ Oktober“ und dem vom Lichtglanz erfüllten Dezember. Doch auch für dieses November-Journal gibt es lesenswerte, positive Nachrichten. Während die Oktober-Ausgabe vor allem Ereignisse aus der Gegenwart im Blick hatte, steht im November die Vergangenheit im Mittelpunkt.

Beginnen wir mit dem Hochwasser. Die Überschwemmung hat sich zum Glück in Bunzlau als nicht so schlimm herausgestellt wie befürchtet, doch in Kittlitzleben gab es beträchtlichen Schäden. Insofern war unser Spendengeld gut angelegt. Wer jetzt noch etwas Gutes tun möchte, wende sich an Ferdinand Idasiak unter diebunzlauer@t-online.de. Er hat Kontaktadressen zu örtlichen Hilfseinrichtungen.

Dieses Bild vom Bober-Hochwasser wurde uns aus Bunzlau übermittelt.

Vor allem hat Ferdinand neuerdings eine nützliche Aktion angeregt, die sich auf Ereignisse bezieht, die tief in der Geschichte liegen, aber im Brauchtum von Naumburg a. Q. fest verankert sind: Es geht um Pest-Epidemien, die das Städtchen heimgesucht hatten, das daraus entstandene und bis in die Gegenwart begangene Gelöbnisfest und vor allem um eine Gedenktafel, die Heimatfreunde 2011 am Ort der zerstörten Naumburger Gelöbniskirche errichtet hatten.

Diese Tafel bedurfte, wie das Foto zeigt, dringend der Reinigung und Renovierung. Ferdinand hat das inzwischen erfolgreich organisiert. Gesamtkosten um die 300 €. Da die Bundesheimatgruppe als Verein nicht mehr besteht, bitte Spenden für diese wertvolle Aktion, bis wir ein neues Bankkonto haben, auf Ferdinand Idasiaks Konto, das er auf Anfrage gern mitteilt. Stichwort „Renovierung Gelöbnistafel Naumburg“.

Eine andere heimatbezogene Gedächtnisstätte ist der Siegburger Gedenkstein für Pfarrer Paul Sauer. Das Grab befindet sich seit der Auflassung des katholischen Friedhofs von Bunzlau im Jahr 1985 auf dem Kommunalfriedhof am Wehrberg, ganz in der Nähe der Friedhofskapelle und  – dank polnischer Verehrer des Märtyrerpriesters – in einer neuen würdigen Gestaltung. Ferdinand Idasiak kümmert sich wie üblich um Grabschmuck zum Fest Allerheiligen.

Wie es der Zufall so will, erhielten wir ausgerechnet jetzt eine Anfrage bezüglich des früheren katholischen Friedhofs. Frau Claudia Reichel in Radebeul, Nachfahrin aus der Bunzlauer Fleischerfamilie Jung im Haus Oberstraße 3 möchte den Ort besuchen, wo ihr  Ur-Urgroßvater Josef Jung beigesetzt worden war. Wir konnten ihr mit einem alten deutschen Stadtplan und einem modernen polnischen helfen. Im Gegenzug schickte sie uns interessante Text- und Bilddokumente aus der Bunzlauer Zeit ihrer Vorfahren, sehr zur Freude unseres Archivars Dietmar Plate.

Auch bei einer anderen Anfrage konnten wir weiterhelfen und erhielten unsererseits nützliche Informationen. Da ging es um das einstige Bunzlauer Lokal „Kaiserhof“. Frau Ingrid Pult-Wende, deren  Vorfahren die Besitzer waren, freute sich, dass sie über Facebook endlich an Bunzlauer geriet, mit denen sie sich über ihre Familie austauschen konnte. Die Wendes waren 1956 aus Kleinmachnow bei Berlin als „Republikflüchtige“ nach Freiburg gelangt.

Vor kurzem hatten wir im Rahmen einer Buchbesprechung über das Lebenswerk der naumburgisch-fränkischen Töpferfamilie Seiler-Moll berichtet. Jetzt erreicht uns von Töpfermeister Moll eine traurige Nachricht, die so recht in den traurigen Monat November passt. Er schreibt uns: „Volker List, Inhaber der Bunzlauer Töpferei [Greulich-List] in Fredelsloh, denkt daran, seinen Betrieb zu schließen. Aus gesundheitlichen Gründen. Aber er sucht Nachfolger für seine Werkstatt. Wenn seine Werkstatt kein Geschirr mehr im Bunzlauer Stil fertigt,  ist Bolko Peltner der letzte aus der alten BRD, der direkt mit Schlesien zu tun hat.“

Dagegen haben sich die von allen Lesern mit Recht hochgeschätzten Heimatfreunde Birk und Basler bestens gehalten. Jochem Birk vollendet am 16. November sein 95. Lebensjahr; Kurt Basler konnte am 3. November seinen 94. Geburtstag feiern. Als Geburtstagsständchen haben wir eine Kopie des handschriftlichen Textes von „Viel Glück und viel Segen“ beigefügt.

Diesen Kanon hatte Werner Gneist um 1930 in Bunzlau verfasst. – Und nicht zu vergessen: Am 6. Dezember laden wir wie im vorigen Jahr mit dem BdV Sankt Augustin zu einer heimatlichen Adventsfeier um 15 Uhr in den Pfarrsaal der Kirche Mariä Heimsuchung Gottfried-Salz Straße 14 ein. – Zu weit weg? Dann treffen wir uns eben am 19 11. um 19 Uhr bei der von Gert Hartmann gerthartmann@t-online.de vermittelten Video-Konferenz der Bundesheimatgruppe. Nur bei ihm anfragen! Über neue Teilnehmer freut sich Ihr / euer Peter Börner.

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