Das Bunzlauer Museum

Veröffentlicht von Milan Koncz am

Erstveröffentlichung Sonderdruck, um 1930. Verfasser und Herausgeber Artur Schiller

Das am 9. November 1908 zur Hundertjahrfeier der ersten preußischen Städteordnung gegründete Städtische Museum in Bunzlau befindet sich am Schnittpunkte der Promenade und der Poststraße, unweit des Staatsbahnhofes und des Ringes. Es ist ein einem stilvoll ausgebauten ehemaligen Befestigungswerke, einem sog. Weighause, untergebracht. Dieses und der mit dazu gezogene Festungsturm wurden 1479/80 erbaut.

Das Bunzlauer Museum um 1930. Aus: Bildersammlung Bürgermeister Richter

Der Wirkungskreis des Museums ist Stadt und Landkreis Bunzlau.

Geöffnet ist das Museum täglich von 11 bis 1 Uhr gegen ein Eintrittsgeld von 1.- Mark außerhalb dieser Zeit von 2.- Mark. Kinder bezahlen die Hälfte.

Der Kastellan wohnt im Gebäude selbst.

In den gärtnerischen Anlagen, die das Museum umgeben, stehen einige Steinskulpturen, die freilich von der hiesigen Steinindustrie nur ein schwaches Abbild gewähren.

Im Bunzlauer Museum: Die Bauernstube. AK Slg. Dietmar Plate

Die Räume des Museums liegen ebenerdig und im ersten Oberstock. Im Treppenhause hängen Bilder, Karten und Waffendekorationen. Bemerkenswert ist eine Schnellaufmaschine von 1791, die Vorläuferin des modernen Fahrrades.

Saal 1.

Ueber dem Eingange hängt das von Anbeginn an für den Großen Topf gebrauchte Schild mit der bekannten Inschrift:

„J. G. L. Joppe 1753.

Ein Topf von Ton gemacht hier ist,

der 30 Scheffel Erbsen mißt.“

Das Gemälde „Die Kinder von Bunzlau“ von Paul Maar. AK Slg. D. Plate

Der Saal birgt in seinem Hintergrunde den recht ansehnlichen, in Ringen aufgebauten, wenn auch ungebrannten „Großen Topf“ des Meisters Joppe, das Wahrzeichen der hiesigen uralten Brauntöpferei.

Weiter ist folgendes zu sehen:

Ein 50 cm hohes Modell des hiesigen Kutusow-Denkmals aus gebranntem Tone,

eine gußeiserne Glocke von Lorenzdorf 1773,

bunte Glasmosaiken der hies. Glasfabrik,

eine eiserne Truhe mit Kunstschloß und ein schöner Türklopfer.

Der „Große Topf2 und die „Singuhr“. AK Slg. Dietmar Plate

Das hiesige Rathaus stellt ein kunstvolles Pappmodell dar. Ein Steinmörser datiert von 1619. Von dem hiesigen Bonindenkmal der Bildhauerin Jenny v. Bary-Doussin ist der Gipsentwurf vorhanden. Lehrreich sind die beiden Reliefs des Iser- und des Riesengebirges von 1839. (gefertigt v. d. hies. Seminar-Oberlehrer C. B. Berger.) Eine Büste aus gebranntem Tone stellt den Waisenhausoberlehrer Kuhnt dar. (Gefertigt von Bildhauer Kieswalter von hier.)

Mehrere Querschnitte von riesigen Waldbäumen weisen auf den ansehnlichen Waldbesitz der Stadt Bunzlau hin, so eine Kiefer aus Hinterheide mit 148 Jahresringen, ein großes Plakat und ein Ehrendiplom der Hygienischen Ausstellung in Rom, auf die seit 1531 bestehende Kanalisation der Stadt.

Mehrere Tische werden zu einer wechselnden Auslage, meist von Bildern, Photographien und dergl. benutzt.

Colorierte Ansichtskarte, vor dem ersten Weltkrieg. Slg. D. Plate

Das bemerkenswerteste Bild, eine Kopie nach dem in der Freistadt Danzig befindlichen Originale des Malers Bartholomäus Strobel, stellt den am 23. Dezember 1597 in Bunzlau geborenen, am 20. August 1639 in Danzig gestorbenen „Vater der deutschen Dichtkunst“ Martin Opitz von Boberfeld dar. Dabei steht ein älterer Denkmalsentwurf für diesen berühmtesten Sohn der Stadt.

 
Blick in den Ausstellungsraum mit dem Gemälde „Kinder von Bunzlau“

Links und rechts davon hängen 2 ovale Oelbilder des Hauptmanns Max Hoehne und seiner Ehegattin. Hoehne, der am 15. Mai 1840 in Bunzlau geboren war, hat sich um die Ausgestaltung des Museums das größte Verdienst erworben. Er ist am 30. Januar 1918 in Berlin-Grunewald verstorben. Wertvoll ist auch ein Pastellbild seines Vaters. Interessant sind Oelbilder des Mittelkrämer Scholz’schen Ehepaares aus Groß-Hartmannsdorf und eines des letzten Ritters des Eis. Kreuzes von 1813 hierselbst, des Kreisgerichtskastellans Martin Lischewsky.

Eine Reihe von Bildern betreffen Bunzlau und Umgegend, auch den für ganz Niederschlesien bedeutsamen Gröditzberg. Natürlich fehlen bunte Lithographien des Riesengebirges nicht. In dem Saal 1 ist eine niederschlesische

Bauernstube

eingebaut, über deren Eingange uns ein gutes Oelbild des Alten Fritzen grüßt.

Die Bauernstube enthält bunt bemalte Möbel von 1831, die Ausstattung der Anna Susanna Pohl aus Giersdorf, einen Tisch mit Müllerinsignien von 1789, ein schönes Himmelbett, eine Wiege mit sinnreicher Inschrift von 1794, Löffelschränkchen, Topfbretter mit allerlei Gerät, Spinnräder, Lampen, bunte Teller, Gläser und dergl. Auch ist im Kleiderschrank eine Sammlung von hiesigen Frauenhauben untergebracht.

Saal 2.

Blick auf das Museum vor dem ersten Weltkrieg. AK Slg. D. Plate

In diesem stilvoll ausgestatteten und mit mehreren großen Heiligenbildern geschmückten Raume hat die alt ehrwürdige Singuhr, die nach Polen verkauft war, aber von der Stadt wieder zurückerworben ist, ihre Ausstellung gefunden. Es ist dies ein mechanisches Kunstwerk, das das Leiden Christi in 6 Stationen darstellt und zwar:

1. Der Oelberg, Christi Gefangennahme,

2. vor dem Hohenpriester,

3. Vor Pilatus,

4. Der Gang nach Golgatha,

5. Die Kreuzigung,

6. Das Heil. Grab.

Das Kunstwerk ist in den Jahren 1784 – 1797 von dem hies. Tischlermeister Hermann Jacob hergestellt worden. Als Grundlage des Werkes dient eine Drehbühne. Der Originalprospekt stellt einen Paalst in Jerusalem dar

Saal 3.

Dieser Raum, der ebenerdige Teil des runden Turmes, ist als Kapelle eingerichtet und mit kirchlichen Gegenständen ausgestattet. Das Hauptstück ist ein zopfiger Altar. Die beiden großen auf demselben stehenden Zinnleuchter tragen das Gießerzeichen des Bunzlauer Zinngießers Samuel Traugott Jäche (1757 – 1790). Eine Anzahl Heiligenfiguren aus Stein und Holz stammen von hier. Das wertvollste Stück ist eine holzgeschnitzte Pietà aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts. Auch ein schmiedeeisernes Grabkreuz aus Thomaswaldau ist zu bemerken. Ein metallenes Kreuz aus Tirol ist mit wertvollen Bronzefiguren geschmückt.

Saal 4.

Der Hauptraum des Museums liegt im ersten Oberstocke. Er enthält besonders eine wertvolle keramische Sammlung. Man besichtigt die aufgestellten 13 Vitrinen, die Bunzlauer Arbeit sind, der Nummerfolge nach.

Vitrine 1. Hier sind frühgeschichtliche Gegenstände aus Bunzlau, Tillendorf, Klein-Gollnisch, Ullersdorf a. Qu., Warthau u. a. m. aufgestellt. Etwa 90 Urnen aller Zeitperioden sind vorhanden, auch einige Steingeräte, Münzfunde, Hacksilber, ein gothischer Schlüssel und dergl. Zwei Tonröhren sind römischen Ursprungs; sie stammen aus Berching in Bayern.

Unmittelbar an Urnen aus der slawischen Zeit schließen ältere und älteste Erzeugnisse der hiesigen Brauntöpferei an, etwa 200 Gefäße aller Art, der Entstehungszeit nach geordnet. An der Spitze stehen zwei noch unglasierte Bunzlauer Töpfe mit horizontalen Gürtelfurchen, die in das 13. bis 14. Jahrhundert zu versetzen sein dürften. Dann folgen eine Reihe herrlich geformter und glasierter Stücke aus dem Ausgange des 17. Jahrhunderts, besonders Krüge, deren Zinndeckel vielfach Jahreszahlen tragen. Wir bewundern die großen und kleinen Melonenkrüge, Dosen, Schraubflaschen, die zunächst nur mit braunem plastischen Dekor versehen sind. Bald beginnt auch die Belegung mit weißem Dekor, das in Formen aus Ton, später aus Gyps hergerichtet und mit Schlicker auf dem Körper des Gefäßes befestigt wurde.

Die Dekorierung zeigt zunächst religiöse Motive, Kruzifix, Adam und Eva im Paradiese; der Baum des Lebens zwischen ihnen entspricht einer Urne auf der Töpfer-Drehscheibe, (Jeremias 18, v. 4), Lamm Gottes. Sodann erscheinen allerhand andere Embleme besonders Wappen, das österreichische, das sächsische und vielfach das preußische, auch die Initialen F. R. Einzelne Stücke sind kalt bemalt.

Vitrine 2. Der Empirestil tritt hervor. Wir beachten die Bemühungen des Breslauer Hauptschuldirektors Professors Bach, der 1793 in Bunzlau weilte und seinen „hetrurischen“ Stil einzuführen sich bemühte. Auf dem Boden einer gezierten Kanne mit gebogenen Tondeckel und spitzer Schnauze ist der Name „Bach“ eingeritzt. Diese Kanne ist infolgedessen eine große Rarität.

Von großer Schönheit sind die Arbeiten des Kunsttöpfermeisters Gotthardt jun. und besonders des J. G. Altmann, der seit 1810 in Bunzlau tätig war. Von ihm stammen schöne weiß belegte, auch vergoldetet und bunt bemalte Gefäße aller Art, Tassen und Plaketten, Ampeln, Pfeifenständer mit dem Bilde der Königin Luise sowie eine 70 cm große Dekorationsschale hellgelb mit weißem Dekor. Das wertvollste Stück aber ist eine 45 cm hohe Prunkvase, weiß und blau mit gold, innen rosa, mit plastischen Figuren am Fuße verziert; die rund herumlaufende Inschrift lautet:

„Gewidmet den geselligen Verein 1838“.

Eine große Kaffeekanne mit der Inschrift „J. G. Altmann in Bunzlau 1853“, war einst das Handwerkszeichen des Künstlers.

Bei seinen Erzeugnissen hängt auch Oelbild Altmanns in Schützenmajorsuniform, daneben das seiner schönen Gemahlin, einer Tochter Ehrenfried Hollsteins.

Vitrine 3. Hier stehen einige Tonwaren der sog. Verfallzeit, die nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts begann. Am Ausgange des 19. Jahrhunderts macht sich aber der günstige Einfluß der hiesigen keramischen Fachschule bemerklich, deren Betrieb am 1. November 1897 eröffnet wurde und die dem Töpfergewerbe neue Wege zu weisen verstand. Die Arbeiten hiesiger Kunsttöpfer, wie Robert Burdack, Julius Paul, Hugo Reinhold und Alfred Seiffert, und besonders auch die gegenüber in Vitrine 9 befindlichen etwa 50 eigenen Arbeiten der Fachschule zeigen, was sich mit dem hiesigen guten Materiale formen und färben läßt. Vitrine 3 zeigt dann in ihrer Rückseite als Vergleichsstücke eine Anzahl nicht Bunzlauer Keramiken, Steingut und Fayencen aus Tiefenfurt, Muskau, Triebel, Gassen, Spremberg, Altenburg, Dreyhausen bei Kassel, Köln, Delft, Proskau, Salzburg, Westerwald u. A. m.

Dn Beschluß macht eine 5/4 m hohe schlanke Bunzlauer Dekorationskanne, auf welcher der Töpfer an der Drehscheibe plastisch dargestellt ist, in herrliches Kunstwerk!

Vitrine 4 enthält ein Kriegsschiffsmodell, das von dem im Frühjahr 1916 verstorbenen hiesigen Bürodiener Karl Neumann verfertigt ist, und ein Modell des Schulschiffes „Albatros“, eine Arbeit des im Weltkriege gefallenen Oberleutnants z. S. Buschbeck aus Groß-Hartmannsdorf.

Vitrine 5. Kleinkunst. Goldwagen, Gänsefederschneidemaschine, Tabakpfeifen, Einsteckkämme, Petschafte, Brillen, Münzen, Medaillen, Wachsstöcke in Buchform, Flaschen mit Leiden Christi, Flasche mit Erinnerungsstücken von der Friedenseiche 1870, Kaffeemühle von 1813, Metallschilder „Forstamt Bunzlau“ und „Exekutor der Gemeinde Burglehn“.

Vitrine 6 und 7 enthalten zwei lebensgroße Trachtenfiguren, Dame und Bäuerin 1830 (Bunzlau).

Dabei steht auf einem Tischchen ein eingerahmtes Blumenbukett aus Haaren, eine Arbeit des Fräulein Henriette Burghardt von hier, und ein Gestell aus Bisquit, Szenen aus den Freiheitskriegen nach Rösselt darstellend.

Den Hintergrund des Saales nimmt ein großes Gemälde, betitelt „Die Kinder Bunzlaus“ ein, eine Kopie nach Marr-München. Das Bild ist ein Geschenk des hies. Kommerzienrats Fernbach. Es gibt eine Szene nach Gustav Freytag wieder, wie die Kinder der Stadt französische Gefangene speisen, die nach der Schlacht bei Bautzen (22. 5. 1813) hier durchgeführt wurden. Das Stadtbild ist Phantasie des Künstlers.

Unter dem Bilde steht eine Truhe von 1675 und eine Steinbüste, Dame mit Kropf, um 1680.

Vitrine 8. Stammbücher, bestickte Taschenbücher, Gesangbücher, Schreibbücher von hier, 1799 und 1806, allerhand Perlenstickereien, Beutel, Feuerzeuge, Börsen, Gürtel, Necessaires, Spielkarten, Würfel, Anlegmarken in Perlmutter und Glas und dergl. Gute Figuren aus Terrakotta, Arbeiten des Malers Theodor Sohn, Zizenhausen.

Vitrine 9 wie oben erwähnt, Arbeiten der hies. keramischen Fachschule.

Vitrine 10 enthält Gläser aller Art. Hervorzuheben ist ein Prunkglas der hies. Bauhandwerkerinnung von 1653 und eins der Bäcker von 1722, sowie solche mit Porträts von Friedrich d. Gr., Friedrich Wilhelm IV. und Goethe.

Auch allerhand Miniaturen, darunter eine von Herm. Jakob, dem Erbauer der Singuhr, Wachsbossierungen und Perlmutterschnitzereien, Dosen und Schmuckgegenstände. Die Rückseite ist von einer ansehnlichen Sammlung von Gegenständen aus Kupfer, Messing und besonders Zinn eingenommen. Hervorzuheben sind Güsse des Bunzlauer Zinngießers Josef Bendler (Brandel?), 1813 – 1876, und schöne Barockschüsseln. Lichtputzscheeren.

Vitrine 11. Porzellan und Steingut. Vertreten sind die Marken Berlin, Meißen, Ludwigburg, Nymphenburg, Magdeburg, Waldenburg in Schles. auch englische, französische und holländische Fabrikate. In der Rückseite dieser Vitrinen stehen Gegenstände aus Eisen, mehrere Kunstschlösser, darunter das des hies. Nicolaitores, Eisengüsse der ehem. Königl. Hütte in Gleiwitz (Fer de Berlin), Holzschnitzereien, besonders eine Christusstatuette und Pfefferkuchenformen von 1696  sowie Ellen und Spazierstöcke. Eine bunt bemalte antike Kassette aus Eisen mit Kunstschloß.

Vitrine 12. Textilien. Spitzen, Stickereien, Sticktücher. Alte Kleidungsstücke und Schuhe, Leinwanddecke von 1832, Vivatbänder, schöne buntgewebte Taufdecke von 1782. Fächer aller Art.

An der Wand über dieser Vitrine hängen gerahmte Stickereien; besonders hervorzuheben ist ein Gerahmtes Tuch mit patriotischen und militärischen Emblemen, das auch die Sonnenfinsternis vom 7. Juni 1761 Bezug nimmt. Ein bestickter Klingelzug.

Vitrine 13 enthält Wappen, Bilder und besonders Urkunden, auch Autographen von Martin Opitz, dem Bunzlauer Dichter, Andreas Tscherning (1611 – 1659), Rektor Salomon Geßner von hier (1559 – 1605), Holtei, u. A.

Die 6 ältesten Urkunden stammen aus der Zeit von 1433 – 1452. Aus dem 16. Jahrhundert zählen wir 21 Urkunden, aus dem 17. Jahrhundert 9 Stück. Die Stiftungsurkunde unseres Museums datiert vom 19. November 1908.

Die Mitte des Saale nimmt eine über 100 Stück zählende wertvolle Sammlung von Gewehren ein, eine Stiftung des gest. Kaufmanns Hermann Schönfelder.

Eine schwere Scheibenbüchse hat die Inschrift: „Meistner à Bunzlau 1824“. In dem Saale stehen auch eine Anzahl altertümlicher Stühle.

Saal 5.

Das Museum um 1930. Aus Photoalbum U. Burmann, Slg. D. Plate

In dem anheimelnden oberen Turmzimmer sind die Heiligtümer der Bunzlauer Innungen und Schützengesellschaften untergebracht. Es gibt da nicht weniger wie 13 Laden, gefüllt mit teilweise recht wertvollen alten Innungsbüchern und Urkunden. Zinnerne „Willkommen“ besitzen:

die Schützenbrüderschaft von 1642,

die Bauhandwerkerinnung von 1665 und 1736,

die Schuhmacherinnung von 1668,

deren Gesellenbrüderschaft von 1689,

die Bäckerinnung von 1683,

die Seilerinnung einen von 1693, ausgezeichnet durch 13 angehängte wertvolle Schildchen,

die vereinigte Sattler- und Riemerinnung v. 1707, der die Bunzlauer Türme als Gießerzeichen trägt,

die Kürschner- und Strickerinnung von 1744,

die Schneiderinnung von 1745,

die Schmiedeinnung von 1800,

die Schützengilde mit Gießerzeichen S. J. (Jäche) und Greif.

Wertvoll ist das Gesellenherbergszeichen der  Töpfer von 1824. Die Stellmacherinnung hat einen schönen Becher von 1672. In diesem Raume stehen noch 2 kostbare Schränke, ein antiker Schreibsekretär, sog. Kaunitz-Schrank, Geschenk von Frau Wilma Taemmer, und ein zum Bücherschrank umgewandelten Kleiderschrank, Geschenk von Fräulein Henriette Burghardt, der die Bücherei des Museums birgt.

Hervorzuheben ist aus der Bücherei folgendes. Mehrere Ausgaben von Werken des Martin Opitz.

Einiges über Andreas Tscherning. Ein Missale von 1651 mit Stichen des Bunzlauer Kupferstechers David Tscherning. Bunzlauer Monatsschrift zum Nutzen und Vergnügen, fast vollständig.

Der Erkerraum 6

ist dazu bestimmt, persönliche Erinnerungen an Hauptmann Max Hoehne aufzunehmen. Das dort stehende Schränkchen enthält solche. An der Wand hängen eine Anzahl Silhouetten, Hoehnesche Familienbilder.

Dulce est, inter majorum versari habitacula et veterum dicta fataque recensere memoria.

Egesippus.

Süß ist es, in den Wohnungen der Vorfahren zu wandeln und die Aussprüche und Handlungen der Alten in Gedanken zu durchmeistern.

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