Meilensteine und Stolpersteine.
Rückblick auf zwei Jahrzehnte ehrenamtlicher Arbeit in der Bundesheimatgruppe Bunzlau
Vortrag von Studiendirektor i.R. Peter Börner (Siegburg) in Haus Schlesien am 12. Mai 2022
Für mich beginnt die Zusammenarbeit mit der Bundesheimatgruppe relativ spät. Ich hatte mich, ohne zu ahnen, was mich da einmal erwarten würde, als Lehrer für Deutsch und Katholische Religion an einem Bonner Gymnasium 1986 aus privaten Gründen nach Siegburg versetzen lassen. Die dort ansässige Bundesheimatgruppe Bunzlau hatte ich kaum im Blick, obwohl ich 1941 in der Nähe von Bunzlau geboren wurde und mein Vater nach dem Krieg am Wiederaufbau der Bunzlauer Keramik in Westdeutschland beteiligt war.
Immerhin verfolgte ich 1992/3 mit Interesse den Abschluss der Städtepartnerschaft von Siegburg und Bunzlau (Bolesławiec).
Damit verbunden war die Anreise einer großen polnischen Delegation, mit Lokalprominenz und zahlreichen Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrern. Mein Schulleiter hatte sich bereit erklärt, für die Unterbringung der Gäste aus „Boleslawietsch“, wie er sich ausdrückte, in Privatfamilien zu sorgen. Ich korrigierte: „Entschuldigung, das heißt Bolesławiec“, und auf die Frage „Woher wissen Sie das?“ sagte ich, dass ich dort geboren wurde und 1946 die polnisch gewordene Heimat verlassen musste. Daraufhin ernannte er mich kurzerhand zum Koordinator der Unterbringung – und des gesamten künftigen Schüleraustauschs. Austauschpartner war das I. Allgemeinbildende Lyzeum, die früheren Zahnschen Schulanstalten, die einst mein Vater Kurt Börner besucht hatte.
So hatte mich die Vergangenheit eingeholt.
Nicht ganz. Denn ich organisierte zwar die jährlichen Schüleraustauschfahrten und führte die polnischen Gäste auch in die Heimatstube, damals noch am Aufgang zum Michaelsberg, aber der Bundesheimatgruppe Bunzlau trat ich nicht bei und besuchte nur selten ihre Veranstaltungen.
Das änderte sich gewaltig, als die Bundesheimatgruppe im Jahre 2000 beschloss, sich wegen der schweren Erkrankung des damaligen Vorsitzenden und eines fehlenden Nachfolgers aufzulösen und man mir die Moderation der Abschluss-Veranstaltung antrug. Nach der Veranstaltung wurde ich von zahlreichen Bunzlauern und Siegburgern umringt und bedrängt, den Vorsitz der Heimatgruppe zu übernehmen, wenigstens kommissarisch. Seitdem war ich bis zu meiner fehlendenden Bereitschaft zu erneuter Kandidatur 2019 Vorsitzender im Vorstand der Bundesheimatgruppe Bunzlau. Gleichzeitig ging meine volle Tätigkeit an der Schule weiter, über eine Reihe von Jahren.
Damit komme ich zu den „Meilensteinen“ und „Stolpersteinen“, hier natürlich bildlich gemeint.
Allerdings gibt es in Siegburg tatsächlich einen Bunzlauer Meilenstein, mit dem Motiv desTöpfers an der Töpferscheibe, aufgestellt 1960 als Zeichen der Verbundenheit mit den vertriebenen Bunzlauern, über die die rheinische Kreisstadt 1953 eine Patenschaft übernommen hatte.
Heute steht dieser Stein versteckt, besser: geschützt, im Innenhof des Kreishauses. Darauf ist die Entfernung nach Bunzlau mit 790 km angegeben, eine psychologische Entfernung. Tatsächlich beträgt sie 705 km.
Ein erster Stolperstein meiner Amtszeit, der sich unerwartet in einen Meilenstein verwandelte, war die Entscheidung der polnischen Bunzlauer, ihr Stadtjubiläum 750 Jahre Bunzlau ohne Mitwirkung der deutschen Bunzlauer zu feiern. Auf Kooperationsanfragen der Heimatgruppe ging man nicht ein.
Ich überzeugte daraufhin unserem Vorstand, selber ein Projekt 750 Jahre Bunzlau vorzubereiten, mit einer Ausstellung und einem Ausstellungs-Begleitbuch, auf Deutsch und Polnisch.
Das wurde eine immense Arbeit, bei der wir alle viel über das alte und das neue Bunzlau gelernt haben. Die Ausstellung wurde 2002 im Foyer des Siegburger Kreishauses eröffnet, – mit geladenen polnischen Gästen.
Die junge, tatkräftige, mutige, kluge Leiterin des Bunzlauer Keramikmuseums Anna Bober-Tubaj fasste sich daraufhin ein Herz und fragte mich, ob wir bereit wären, diese Ausstellung nach Bolesławiec zu übertragen. Das geschah mit großem Aufwand und – mit großer Resonanz.
So begann eine lange, fruchtbare Phase der Kooperation. Der Boden war schon bereitet worden durch eine Ausstellung Bunzlauer Keramik im Siegburger Torhaus-Museum, die unser rühriger Mitarbeiter Klaus Rosenthal bereits 1994 mit Frau Wolanin, der Vorgängerin von Frau Bober, organisiert hatte. Und durch eine Fahrt ehemaliger Schüler der Zahnschen Schulanstalten nach Bunzlau im selben Jahr.
Ein weiterer Meilenstein deutsch-polnischer Zusammenarbeit konnte gesetzt werden, als im alten Bunzlauer Stadttheater auf nachdrückliche Anregung von Siegburger Seite mit unserer Beteiligung ein mehrtägiges Symposion über den Bunzlauer Priester Paul Sauer stattfand, das seine Persönlichkeit würdigte und Licht in seinen tragischen Tod brachte. Er war 1946 mit zahlreichen anderen Landsleuten Opfer einer Verfolgungswelle durch die polnische Geheimpolizei UB geworden.
Unserem Wunsch nach einem Denkmal oder einer Erinnerungstafel für Pfarrer Sauer in Bunzlau wurden allerdings von polnischer Seite immer wieder Steine in den Weg gelegt. Viele Stolpersteine!
Erst 2014, zehn Jahre später, gelang die Aufstellung einer Gedenk-Stele am Ort seines Leidens, im Garten des heutigen Bunzlauer Jugendkulturhauses.
Immerhin konnte 2009, gleichfalls nach beharrlichen Bemühungen der Bundesheimatgruppe, durch das IPN, eine polnische Einrichtung zur Aufdeckung und Bestrafung politischer Verbrechen in kommunistischer Zeit, eine Rehabilitation von drei überlebenden deutschen Opfern erreicht werden. Rehabilitation, nicht Entschädigung, denn die Opfer waren ja deutsche, nicht polnische Staatsbürger. Doch auch dieser Vorgang war zweifellos ein Meilenstein unserer Arbeit.
Es folgten weitere Meilensteine, auf die ich gerne zurückblicke.
2006 organisierten wir im Rahmen eines Bundesheimattreffens in Görlitz ( statt in Siegburg, was eine erhebliche logistische und organisatorische Herausforderung war!) eineTagung deutscher und polnischer Heimatforscheraus Stadt und Kreis Bunzlau, verbunden mit einem Tagesausflug nach Bunzlau.
Dort konnten wir in den ehemals Zahnschen Schulanstalten, jetzt I. Allgmeinbildendes Lyzeum, eine von uns angeregte und finanzierte Gedenktafel für den Schulgründer, Maurermeister und Menschenfreund Gottfried Zahn einweihen.
Diese Schule pflegte über viele Jahre hinweg einen intensiven Schüleraustausch mit meiner Schule in Siegburg.
Zu einem ganz besonderen Meilenstein wurde das von Frau Bober-Tubaj angeregte Projekt „Digitalisierung des Bunzlauer Stadtblatts“. Parallel zu den Bemühungen des dortigen Keramikmuseums suchten wir ab 2005 nach erhaltenen Exemplaren dieser Bunzlauer Lokalzeitung, die bis zum 11. Februar 1945, dem Einmarsch der Russen, erscheinen konnte.
Die Erschließung dieser Quellen wurde für uns und andere Heimatfreunde ein unerwartetes Tor der Wiederbegegnung mit der alten Heimat und für deutsche und für polnische Lokal- und Familienforscher eine wahre Fundgrube, war doch das Bunzlauer Stadtarchiv in den Wirren der letzten Kriegsmonate verloren gegangen. Wir digitalisierten unsere Fundstücke im Kreishaus und stellten
nach Teilnahme an der Vorstellung des Projekts in Bunzlau
eine von uns für deutsches Publikum aufbereitete ergänzte Version der polnischen Ausstellung 2006 unter dem Titel „Die Lokalzeitung als Zeitzeugin“ im Siegburger Kreishaus, im Internationalen Zeitungsmuseum in Aachen – nach zähen Verhandlungen: Waren da eventuell Revanchisten am Werk? – und in Haus Schlesien der Öffentlichkeit vor.
Aber denkt man bei Bunzlau nicht in erster Linie an Keramik?
2009 wagten wir uns an ein Keramik-Projekt, das gleichfalls ein echter Meilenstein wurde.
Angeregt und begleitet von unsere Mitarbeiterin Elisabeth Zahn (rechts) dokumentierten wir den Wiederaufbau der Bunzlauer Keramik nach 1945 in Deutschland und Polen.
Dabei konnten wir uns auf unsere eigene umfangreiche Keramik-Sammlung, auf Sammlungen von Mitarbeitern und Freunden, auf Leihgaben und Zuarbeiten aus Bunzlau und personell auf zwei junge Helfer stützen, die uns die Stadt Siegburg vermittelt hatte.
Wir erarbeiteten für die damals drei Räume der Heimatstube eine größere Ausstellung, die sogar in München gezeigt wurde, außerdem ein umfangreiches Begleitbuch.
So dokumentierten wir die Nachkriegsentwicklung der Bunzlauer Keramik in Westdeutschland, in der DDR (Lausitz) und in Polen. Leider gelang es uns weder kurzfristig noch langfristig, – und das war schon ein irritierender Stolperstein! -, unsere Ausstellung nach Bunzlau zu bringen, dann natürlich entsprechend erweitert und abgestimmt auf das dortige Publikum. Nur zu gern hätten wir mit Unterstützung unserer polnischen Freunde auch der heutigen Bevölkerung Bunzlaus die Vielfalt des Wiederaufbaus der Bunzlauer Keramik vorgestellt.
An mangelnder polnischer Kooperationsbereitschaft scheiterte 2012 auch unser Bestreben, als krönenden Abschluss der 30 Bunzlauer Heimattreffen ein solches Treffen in Bolesławiec auszurichten, mitvorbereitet, mitgestaltet und mitgefeiert mit den heutigen Bewohnern. In anderen Vertreibungsorten war das möglich! Dass wir damit nicht durchkamen, war mehr als ein Stolperstein. Hier standen wir vor einer unsichtbaren Mauer. – Irgendwie passt dazu, dass es immer wieder Gruppenreisen, „Bürgerfahrten“, von Siegburg nach Bunzlau gab, aber nie eine vergleichbare Fahrt in die Gegenrichtung.
Immerhin hatten wir, solange der Schüleraustausch mit dem Gymnasium Alleestraße währte (bis ca. 2018), regelmäßig Besuch junger Leute aus Bunzlau / Bolesławiec.
2013 vermittelten wir auf polnischen Wunsch die vom Verein der Freunde von Bolesławiec erarbeitete Ausstellung XX Jahre Städtepartnerschaft Siegburg – Bolesławiec nach Siegburg. Von uns ergänzt mit erklärenden deutschen Texten und übersichtlicher Strukturierung wurde sie im Rathaus und im Gymnasium Alleestraße (Schüleraustausch mit Bunzlau!) gezeigt. So informierten wir die Bürger über die Städtepartnerschaft und konnten gleichzeitig auf die Bundesheimatgruppe aufmerksam machen.
Besonders freute ich mich, wenn junge Wissenschaftler die Heimatstube aufsuchten.
Der für michbewegendste deutsch-polnische Meilenstein wurde 2014 gesetzt. Das war die bereits erwähnte Errichtung einer Gedenk-Stele für den Bunzlauer Märtyrer-Priester Paul Sauer, verbunden mit einer würdigen deutsch-polnischen Feier im Garten des Kreisjugendkulturhauses, – Ergebnis zehnjähriger Bemühung und des Wegräumens großer und kleiner Stolpersteine, – bis zuletzt! Die Errichtung der Gedenk-Tafel geschah gegen den Willen des zuständigen katholischen Ortsgeistlichen, aber in guter, fairer Zusammenarbeit mit dem leider viel zu früh verstorbenen Landrat Dariusz Kwasniewski.
Im Umgang mit deutschen Partnern und Adressaten erlebte ich gleichfalls Meilensteine und Stolpersteine.
Zu den Meilensteinen:
Es war schon großartig, dass uns der Rhein-Sieg-Kreis im Rahmen der Patenschaft immer wieder wertvolle praktische und ideelle Unterstützung gewährte: u.a. beim Stadt-Jubiläumsprojekt (2001/2), beim Zeitungsprojekt (2005-2007), beim Keramikprojekt (2009) und beim Projekt Paul-Sauer-Gedenktafel (2014). Herzlichen Dank dem langjährigen Kulturamtsleiter Rainer Land und den Landräten Kühn und Schuster!
Weniger spektakulär, aber ebenfalls sehr wertvoll war die Unterstützung durch die Kreisstadt Siegburg. Wir konnten viele Jahre lang kostenlos städtische Räumlichkeiten nutzen (die Heimatstube für Büro-Arbeiten und für unsere Sammlungen und Versammlungen und für besondere Anlässe das Rathaus und das Stadtmuseum), und es standen uns städtische Kommunikationsmittel für Postverkehr, Telefon und Internet zur Verfügung. Nicht zu vergessen die zeitweilige Bereitstellung junger Leute für Inventarisierungs-Arbeiten und Projektaufgaben.
Auch der Schüleraustausch des Städtischen Gymnasiums Alleestraße mit Bunzlau war immer wieder eine Stärkung und Ermutigung unserer Arbeit. Viele Schülergruppen folgten unserer Einladung zum Besuch der Heimatstube. So kam es zu wechselseitiger Horizonterweiterung und bei mir zu dauerhaften Freundschaften mit polnischen Kolleginnen und Kollegen.
Wertvoll war auch die Kooperation mit dem örtlichen Partnerschaftsverein und mit Vertriebenen-Organisationen vor Ort.
Freilich dürfen einige Stolpersteine nicht unerwähnt bleiben:
Da waren zunächst die uns mehrfach auferlegten Umzüge, besonders der von 2015, der im Zuge der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu einer einschneidenden Reduktion unserer Möglichkeiten führte: Statt zwei Räumen stand uns ab 2015 nur noch ein Raum zur Verfügung. Wir verloren den Raum für größere Besuchergruppen und viel Platz zur sachgemäßen Aufbewahrung und Präsentation unserer Sammlungen.
Schmerzlich berührte mich vor allem das Scheitern unserer Bemühungen um Integration der Heimat-Sammlung ins Stadtmuseum. Dort war sie, man glaubt es kaum, von 1964 -1972 schon untergebracht gewesen, wie man in der Bunzlauer Heimatzeitung nachlesen kann.
Realistischerweise muss eingeräumt werden, dass das Interesse selbst der Bunzlauer schon damals deutlich abnahm. Beim Bundesheimattreffen 2006 in Görlitz hatten wir immerhin noch ca. 400 Teilnehmer. Das Heimattreffen 2010 in Siegburg – es sollte das letzte werden – kam mit Mühe auf 100 Personen.
Natürlich suchten wir immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit:
u.a. durch Mitwirkung beim Siegburger Stadtjubiläum,
durch jährliche Beteiligung am Internationalen Museumstag – gern mit Einladung zur Maibowle,2003 und 2013 durch festlich begangene Patenschaftsjubiläen : 50 Jahre bzw. 60 Jahre Patenschaft,durch die Organisation von Bürger- und Bildungsfahrten nach Bunzlau und Niederschlesien, gelegentlich durch Gedenkveranstaltungen, etwa 2005 und 2015/6 anlässlich der Vertreibung vor 60 bzw. 70 Jahren, verbunden mit der Einladung an Schulklassen zu Zeitzeugengesprächen, auch durch Vortragsangebote, z.B. [2017] über Eichendorff und [2019] über Schlesien.
Die Resonanz in der Bürgerschaft war gering. Freizeit, TV und Internet sind attraktiver.
Hinzukommt: Den meisten der heute lebenden Deutschen fehlt eine Perspektive nach Osten und in die deutsche Geschichte in ihrer Gesamtheit.
Bemerkenswert wenig Verständnis fand ich bei den von mir immer wieder angesprochenen Lehrkräften für Deutsch, Geschichte, Politik und Geografie, selbst an meiner eigenen Schule, von der man zu Fuß in wenigen Minuten zum Haus der Begegnung (!) mit der Heimatstube gelangte.
Kein nachhaltiges Interesse auch bei Jugend-Organisationen – politischen Jugendgruppen, Jugend-Rotkreuz, das vom Roten Kreuz in Bunzlau zur Kooperation eingeladen worden war.
Als absehbar wurde, dass wir auch dieses Gebäude in näherer Zukunft verlassen müssten, entschlossen wir uns 2019 zur Unterzeichnung des Schenkungsvertrags an Haus Schlesien.
Im Frühjahr 2021 erfolgte die Räumung der Heimatstube. Wir hatten vereinbart:
Die uns nahestehenden Institutionen erhalten eine großzügige Möglichkeit der Ausleihe des Bunzlauer Heimatguts.
Dies gilt in besonderer Weise für die Partner in Bunzlau. Und die haben von ihrer Chance unverzüglich Gebrauch gemacht und sich anschließend im Rahmen einer Sponsoren-Veranstaltung für das neue zu errichtende Stadtmuseum herzlich bedankt.
Wir hatten außerdem vertraglich festgelegt, dass die Übergabe nicht sang- und klanglos verläuft, sondern in Verbindung mit einem ordentlichen „Event“ – eben dieser Tagung –
und dass die Schenkung in einer Ausstellung gewürdigt wird: „Versammelte Erinnerungen“. Wir konnten sogar erreichen, dass uns Haus Schlesien einen kleinen Büroraum zur Verfügung stellt.
Für all unsere Anliegen fanden wir also in Haus Schlesien Verständnis und Hilfe. DANKE!
Jetzt kann man die Heimatstube nur noch virtuell zu besuchen. Aber immerhin! Unmittelbar vor der Räumung konnten wir mit der Ostdeutschen Kulturstiftung Bonn die elektronische Erfassung absprechen. Herzlichen Dank Herrn Dr. Gierlich und dem Team!
Abschließend der Versuch einer Bilanz
Für mich brachten die 20 Jahre Vorstandsarbeit in der Bundesheimatgruppe großen Erkenntnisgewinn und neue Freundschaften. Ich konnte meinen Horizont geografisch und menschlich erweitern:
interessante, tüchtige, liebenswerte Menschen kennenlernen
in Deutschland unter Mitarbeitern und Heimatfreunden
und in Polen!
Und ich konnte unbekannte Orte und Landschaften entdecken und anderen vermitteln.
Nicht zuletzt: Wir deutschen Bunzlauer im Vorstand der Bundesheimatgruppe konnten einiges für die Aussöhnung der Vertriebenen mit ihrem Schicksal und für die deutsch-polnische Verständigung tun.
So waren es entschieden mehr Meilensteine als Stolpersteine.
Was mag die Zukunft bringen?
Ich sehe folgende Zukunftsaufgaben der Bundesheimatgruppe Bunzlau:
- Die Aufrechterhaltung der Beziehung zu Siegburg – seinen Bürgern, Stadt und Kreis und zum Partnerschaftsverein,
- die Zusammenarbeit mit Haus Schlesien
- die Fortführung und Verbesserung der Kontakte zum polnischen Bunzlau
- unsere Internet-Präsenz, vor allem, wenn es gelingt, die immense elektronische Bunzlau-Sammlung unseres Mitarbeiters Dietmar Plate ins Netz zu stellen.
- Von einer späteren Zeit – mit ungetrübtem Selbst-Bewusstsein und Geschichtsbewusstsein der Deutschen – erwarte ich eine größere, eine angemessene Wahrnehmung der Leistung der Bundesheimatgruppe und überhaupt der Vertriebenenorganisationen.
Ein weiter Weg…
Ich hoffe, mit etwas weniger Stolpersteinen und mit ungeahnten neuen Meilensteinen!