Die Rolle der schlesischen Heimatstuben bei der Aufarbeitung des Heimatverlusts in der frühen Bundesrepublik

Veröffentlicht von Peter Börner am

Referat von Dr. Andrew Demshuk  Department of History  American University

auf der Tagung „Persönliche Erinnerungen – gemeinsames Kulturerbe. Der Umgang mit dem materiellen Erbe der Heimatvertriebenen“ am 12. und 13. Mai 2022 in “Haus Schlesien”.

Zuerst möchte ich mich bei Ihnen sehr bedanken für diese großzügige Einladung, die Forschungsergebnisse meines ersten Buches Das Verlorene Deutsche Osten: Zwangsmigration und die Politik der Erinnerung (mit Cambridge University Press im Jahr 2012 erschienen) Ihnen mitteilen zu können. Bevor ich Ihnen meine Sicht von der wissenschaftlichen Bedeutung der schlesischen Heimatstuben als einer einzigartigen und unersetzlichen Quelle für Historiker mitteile, finde ich es nur gerecht zu klären, warum ich eine so starke Beziehung zu dieser Heimatgruppe, zur Patenstadt Siegburg und zur Geschichte der Stadt Bunzlau / Bolesławiec gefunden habe.

Prof. Dr. Andrew Demshuk (Universität Washington) hielt sein Referat in deutscher Sprache.

Obwohl ich selbst keine persönliche Beziehung zur Geschichte Schlesiens oder der Ausweisung der Deutschen aus Osteuropa nach dem 2. Weltkrieg habe, hatte ich seit meiner Bachelor-Arbeit ein großes Forschungsinteresse an den verlorenen deutschen Ostgebieten. Kaum ein amerikanischer Student weiß, dass Deutschland ein Viertel seines Gebietes nach dem 2. Weltkrieg verloren hat (obwohl unsere Präsidenten Roosevelt und Truman mit Stalin und Churchill bei Jalta und Potsdam diesen Grenzen miteinander abstimmten) oder dass ungefähr ein Fünftel der Bevölkerung der späteren Staaten Nachkriegsdeutschlands aus diesen Gebieten stammte. Mir war das eine Offenbarung, als ich als 20-jähriger feststellte, dass Preußen unverhältnismäßig schwer an der Schuld Nazideutschlands tragen musste.

Ich wollte wissen, was aus diesen Millionen von Flüchtlingen geworden ist. Wieso haben sie sich mit dem Verlust der Heimat abgefunden? Wieso gab es Frieden in Europa, obwohl sie die Heimat so traumatisierende Weise verloren haben und ihre politischen Führer immer wieder die Rückgabe der alten Heimat forderten?

So waren die ersten Fragen, die ich als Doktorand an der Universität Illinois in den USA stellte, als ich meine Dissertation anfing. Am allerwichtigsten war für mich, so weit wie möglich die normalen Stimmen der Vertriebenen zu finden, um besser verstehen zu können, wie sich ganz unterschiedliche Individuen aus Schlesien im stark angespannten politischen Klima der frühen Bundesrepublik mit dem Verlust ihrer historischen ostdeutschen Heimat abgefunden haben. Anders als bei der großen Mehrheit der damaligen Kulturmedien und sogar der Fachliteratur stritt ich wider den Mythos, dass die Bewahrung der Erinnerungen und Verbindungen an die alte Heimat ein Beweis für ein revanchistisches Vorhaben war. Im Gegenteil! Mich überzeugten meine Quellen vielmehr, dass das Wachhalten von Erinnerungen an die alte Heimat sogar den Frieden dienen konnte, weil es den Vertriebenen half, sich mit dem Verlust der Heimat abzufinden.

Ab Sommer 2007 wurde ich DAAD-Stipendiat beim Herder-Institut in Marburg, wo ich eine lebendige und sehr informative wissenschaftliche Gemeinde, viele Fachliteratur und die kaum erforschte Primärquelle der ostdeutschen Heimatzeitungen vorfand. Hinter den generell sehr polemisch rechtsstehenden Hauptseiten jeder Heimatzeitung entdeckte ich Gedichte, Erinnerungen, fantasievolle Reisen zum Land der Vergangenheit, Berichte von Heimattreffen und ab 1956 eine immer größere Welle von Reiseberichten aus den polnischen Westgebieten. So dehnten sich meine Fachkenntnisse weiter aus. Aber mein Verstehen für die damalige Erinnerungskultur wollte ich so weit wie möglich vertiefen. Ich brauchte Quellen aus den Gemeinden, deren Mitglieder in der frühen Bundesrepublik ein neues Zuhause suchten.

In meinem Tagebucheintrag von 26. September 2007 lese ich, dass ich versuchte, neue Quellen für meine Dissertation im Portal der ostdeutschen Heimatstuben auf der Webseite des schlesischen Museums zu Görlitz zu finden. Die vier schlesischen Heimatgruppen, die besonders aktiv und interessiert reagierten, würden meine Aufmerksamkeit gewinnen. So konzentrierte ich meine Forschung insbesondere auf die in Westdeutschland lebenden Vertriebenen aus Brieg / Brzeg mit ihrer Patenschaft in Goslar, die Vertriebenen aus Liegnitz mit ihrer Patenschaft in Wuppertal, die Vertriebenen aus Gleiwitz mit ihrer Patenschaft in Bottrop und die Vertriebenen aus Bunzlau mit ihrer Patenschaft in Siegburg. In meinem Tagebuch lese ich, dass diese letzte Gruppe mir besonders angenehm auffiel, weil der Leiter der Heimatgruppe, ein Herr Peter Börner, sich „begeistert von der Zusammenarbeit“ zeigte, und dass die Bunzlauer ein verhältnismäßig großes Interesse hatten, die Erinnerungen an die alte Heimat sogar im 21. Jahrhundert wachzuhalten und außerdem eine lebendige Beziehung zu den polnischen Bürgern, die im heutigen Bolesławiec wohnen, aufzunehmen. Einige Seiten weiter im Tagebuch lese ich, dass ich am 16. Oktober 2007 in Haus Schlesien meine Forschung fortsetzte. Hier lernte ich die Archivarin Silke Findeisen kennen, „eine junge, sehr begabte Wissenschaftlerin, die viele Kenntnisse zu allem Schlesischen besitzt und viel in der Zeitschrift von Haus Schlesien schreibt.“ Bei späteren Fachtagungen und in unserer Korrespondenz habe ich nachher meine liebe Kollegin Cornelia Eisler kennengelernt und mit ihr viele Ideen ausgetauscht. Heute ist es eine große Freude für mich, einige der Bunzlauer an diesem Festtag wiederzusehen, denen ich zum ersten Mal während dieser Reise im Rheintal in Siegburg begegnete, und ich gedenke der lieben Mitglieder dieser Gemeinde, die inzwischen gestorben sind.

Es  geschah am 18. Oktober 2007- dem 31. Geburtstag von Rebecca, meiner künftigen Frau- als ich zum ersten Mal Peter Börner begegnete und die reichen Quellen aus der Bunzlauer Heimatsammlung auswertete. Dank der großzügigen Gastfreundschaft von Peter und seinen Kollegen kam ich mir wirklich wie ein König unter so vielen Dokumenten vor, die die Geschichte der Heimatgruppe selbst darstellten und die Geschichte der Aufarbeitung des Verlusts der lieben Heimat dokumentierten.

Hier möchte ich für einen Moment einige Jahre in die Zukunft meiner damaligen Geschichte blicken. Nämlich: Was waren die Thesen meines Buches, als es in der Cambridge University Press im Jahr 2012 erschien? Dank meinen grundlegenden Forschungen behauptet dieses Buch  ebenso wie viele meiner Artikel-Projekte, dass der Vorwurf vollständig falsch war, die Vertriebenen hätten ausschließlich revanchistische Absichten gehabt, wenn sie ihrer alten Heimat gedachten. So lief ja der normale Vorwurf! Nur den Vertriebenen, die bereit waren, die alte Heimat aufzugeben und zu vergessen, würde es möglich werden, Frieden zu stiften. Erst das Vergessen ermögliche eine erfolgreiche Integration, die den Frieden für Europa bringen kann. Weil die politischen Führer der Landsmannschaften und vieler Heimatgruppen (und sogar der westdeutsche Staat) vor 1970 die Grenzen von 1937 forderten, war es für die Historiker und Kulturkritiker im frühen 21. Jahrhundert leicht zu glauben, alle Vertriebene teilten diese Anschauung. Sie säßen auf ihren Koffern und warteten, bis sie die alte Heimat wieder zurückerobern könnten.

Aber das war nicht die volle Wahrheit für die große und nicht so schweigende Mehrheit der Vertriebenen, wenn man die Mühe auf sich nahm, aus den Primärquellen ihr Gedenken, ihr Schreiben und ihre Handlungen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten zu verfolgen. Neben meiner sehr intensiven Auswertung der Heimatzeitungen, Tagebücher und Interviews waren mir die Heimatarchive unersetzliche Quellen, um die verlorenen Stimmen dieser schon damals aussterbenden Generation zu dokumentieren.

In diesen Quellen stellte ich fest, dass das Verlangen eines „Rechts auf die Heimat“ ziemlich schnell verschiedene Bedeutungen bekam, als die Vertriebenen ein neues Zuhause in Westdeutschland fanden. Auf der einen Seite forderten die Vertriebenenverbände sowie die nicht organisierten Vertriebenen ein Recht auf ein kulturell und wirtschaftlich würdiges Zuhause im Westen. Dabei spielten die Heimatgruppen und Patenschaften eine große Rolle beim Verwurzeln der Vertriebenen im fremden Boden des Westens. Ihre „menschliche Heimat“ fanden sie wieder, wenn sie das jährliche Heimattreffen in der Patenstadt besuchten, ein Exemplar des Heimatbuchs kauften oder Relikte aus der verlorenen Heimat in ihrem Heimatmuseum besichtigten. Außerdem bedeutete das „Recht auf die Heimat“ ein Recht auf Erinnerung. Aber auf welche Erinnerung?

Aus Bildbänden, Gedichten mit imaginären Besuchen in der alten Heimat oder Gesprächen bei Heimattreffen ergab sich immer wieder als erster Schritt dieses Prozesses der Abfindung mit dem Verlust der Heimat ein Geschehen, das ich als „Beheimatung in der Erinnerung“ bezeichnete. Man sehnte sich nach einer verlorenen Heimat, in der alles immer und ewig schön und fortschrittlich und gemütlich gewesen sei.

Gleichzeitig gab es ein genauso fantasievolles Bild der alten Heimat, worin alles zerstört, barbarisch und verfremdet aussah. Diese zweite Seite des Prozesses nannte ich „die transformierte Heimat.“ Die Kluft zwischen beiden Heimatbildern nahm zu, als die Zeit verging, bis man im Großen und Ganzen lieber in der Erinnerung leben wollte, als tatsächlich zurück in die alte Heimat zu fahren, um dort zu wohnen.

Zum Teil entwickelte sich diese neue Beziehung zum alten Heimatboden weiter, als man insbesondere ab 1956 neue Bildbände und Berichte aus den westpolnischen Gebieten in die Hand bekam, worin man von einer modernen und lebendigen polnischen Kulturlandschaft erfuhr, was zeigte, dass die alte Heimat jetzt in guten Händen war, aber die hatte immer weniger mit der Heimat der Erinnerung zu tun. Besonders wichtig für diese Entwicklung waren Reisen als Touristen in die alte Heimat, die ab 1956 und insbesondere ab 1970 immer mehr zunahmen. So erlebten viele Vertriebene ganz persönlich, wie sich die alte Heimat verändert hatte, und oftmals, wer die polnischen Neubürger waren, die dort ein neues Zuhause gefunden hatten.

Die Sammlungen der Bunzlauer Heimatgruppe halfen mir sehr, aus Fallbeispielen viele neue Einsichten für meine entwickelnden Thesen zu finden.

Zum Beispiel wurde die Heimatsammlung von Anfang an als Versuch angelegt, die Erinnerung an die alte Heimat wachzuhalten. Im Jahr 1956 verkündigte die Witwe des letzten deutschen Bürgermeisters von Bunzlau, Frau Siemianowsky: “Da z.Zt. noch keine Aussicht besteht, in unsere schlesische Heimat zurückzukehren, soll Heimatgut gesammelt werden, um in der Patenstadt Siegburg auch für unsere Kinder und Kindeskinder eine Stätte der Erinnerung an Stadt und Kreis Bunzlau zu schaffen. Die Bundesheimatgruppe hat deshalb den Siegkreis als Paten gebeten, einen Raum für die Unterbringung dieses Materials zur Verfügung zu stellen.” Die Landsleute sollten dazu beitragen durch “Erzeugnisse des Handwerks und der Industrie aus Stadt und Kreis Bunzlau (Ton, Keramik, Glas usw.), Chroniken, Heimatkalender und anderes Schriftgut, Bilder, u.a. Die Überlassung kann leihweise erfolgen, falls sich der Landsmann nicht für immer von dem Gegenstand trennen will.”[1] Dieser verbreitete Anruf schuf das Fundament der heutigen Sammlung, die die enge Beziehung der damaligen Bunzlauer zu ihrer alten Heimat beweist.

Genauso wichtig für die Gestaltung der „Heimat der Erinnerung“ sowie des „Rechts auf Heimat“ im Westen waren der Bunzlauer Meilenstein sowie das Bunzlauer Bühnenbild. Beide Symbole wurden beim 6. Heimattreffen im Jahr 1960 in der Patenstadt Siegburg eingeweiht. Auf dieser buchstäblichen Bühne der Erinnerung hielten viele Bunzlauer die alten Erinnerungen fest, gerade als auch sie erkennen mussten, dass ihnen die physische Heimat, die sie wollten, für immer verlorengegangen war. Genauso war es bei den Heimatreisen, die in der Heimatzeitung und bei den Heimattreffen mit großem Interesse mitgeteilt wurden. Obwohl dieses Phänomen schon vor dem Warschauer Abkommen stattfand, dessen Unterzeichnung das Ende meines ersten Buches darstellt, breitete sich die Heimweh-Tourismus-Bewegung im Lauf der 1970er Jahren noch viel weiter aus, und damit wussten sogar viel mehr Vertriebene, dass Bunzlau für immer Bolesławiec bleiben würde. So berichtete Herman Boeck aus Braunschweig 1976 seinen Landsleuten in Siegburg von der Besichtigung des Elternhauses seiner Schwester auf dem Auenweg in Bunzlau. “Tieferschüttert teilte sie mir nun mit, daß im nächsten Jahr unsere Gärtnerei verschwindet. Auf dem Gelände soll eine Hochhaussiedlung gebaut werden. Auf dem neben der Gärtnerei gelegenen Sportplatz wird bereits Baumaterial angefahren.”[2] Alles änderte sich. Bunzlau gehörte jetzt einer anderen Volksgruppe.

Versuche, eine Verbindung zu den polnischen Ansiedlern in Bolesławiec herzustellen, nahmen ebenfalls zu. Nach dem Scheitern eines Versuchs der Heimatgruppe, sogar schon in den 1970er Jahren die Patenschaft durch eine Partnerschaft zu ergänzen, gab es letztendlich nach dem Kalten Krieg in den 1990er Jahren eine echte offizielle Verbindung mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags im Jahr 1992, wobei die Patenschaft der Stadt Siegburg zu den deutschen Bunzlauern aufrecht erhalten wurde.

Mein nächstes großes Buchprojekt wuchs auf dem Fundament meiner Fachkenntnisse zum Nachkriegszustand in Schlesien. Im Geist der deutschen Habilitation wählte ich ein neues Thema, das die moderne Architektur, historisierende Repliken und Denkmalpflege in Frankfurt am Main und Leipzig mit Wrocław (Breslau) verglich. Die wachsende Aneignung der polnischen Bevölkerung mit ihrem neuen Zuhause in Schlesien sowie die Wahrnehmung der Vertriebenen von den baulichen Veränderungen in der alten Heimat blieben feste Bestandteile meiner Forschung.

Ein künftiges Projekt wird noch direkter auf dem Fundament meines ersten Buches wachsen. In etwa übersetzt als Die fremde Heimat: Menschliche Begegnungen nach der Zwangsmigration auf einem deutsch-polnischen Grenzland, 1970-2000 wird dieses Projekt das Heimweh-Tourismus-Phänomen und die Verflechtung der neuen polnischen Gemeinden in Schlesien mit den Vertriebenen in der Bundesrepublik und der DDR tiefer ausloten. Ich möchte zeigen, wie normale Menschen, die Zwangsmigration erlebten, auf den ethnisch gesäuberten Kulturlandschaften im Herzen Europas Frieden in der Ära der Ostpolitik stifteten, weil sie sich kennengelernt hatten.

Ich schließe mein Referat mit einem Rückblick auf die Beziehung, die meine Frau und ich zu Bunzlau / Bolesławiec und Siegburg fanden und für immer behalten werden. Meine liebe Frau stammt aus Kanada und ist Historikerin für russische Musikgeschichte am Middlebury College in Vermont. Im Februar 2007 hatten wir uns an unserer Universität Illinois in den USA kennengelernt. Schon als sie mich von Russland kommend in Marburg besuchte und wir eine Reise nach Siegburg unternahmen, haben wir festgestellt, dass wir ewig zusammenbleiben wollten. Es war kurz nach dem Tag im November 2007, als Peter Börner dieses Foto von uns im Kreisgebäude beim Bunzlauer Meilenstein aufgenommen hat, dass ich meine liebe Rebecca fragte, ob sie mich heiraten will. Im Mai 2008 haben wir eine abenteuerliche Wanderung auf Landstraßen zwischen Bunzlau und Hirschberg unternommen. So müde waren unsere Füße, dass wir nicht mehr die Gelegenheit erhielten, die Schneekoppe zu erleben. Die wartet auf einen künftigen Besuch, bei dem wir ganz bestimmt unseren jetzt 3½-jährigen Jungen Archie Ray mitnehmen, der schon so gerne überall im Wald in Vermont wandert. In meinem Büro in Washington habe ich Teegeschirr aus Bolesławiec, und meine Studenten, Kollegen und wissenschaftliche Gäste erkundigen sich immer wieder nach diesem schönen Geschirr, wenn ich ihnen Tee und Teekuchen im Büro anbiete. Als eine Doktorandin von mir und einer Kollegin in einer Nachbaruniversität ihre Dissertation über die Erinnerungen der schlesischen Vertriebenen verteidigte, gab sie mir einen Krug aus Bolesławiec, weil sie wusste, dass „Bunzlauer Ton“ so viele schöne Beziehungen für mich wachhält.

Also kann das Einpacken von Archivbänden und -beständen aus dem Bunzlauer Heimatarchiv kein Ende dieser Geschichte für mich bedeuten. Ich möchte die wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf diese Sammlung weiter wachhalten. Künftige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen müssen die Gelegenheit haben, diese Quellen zu finden und auszuwerten. Ziemlich wehmütig muss ich aber anerkennen, dass die Erlebnisgeneration – diese barmherzigen Seelen mit ihren reichen Kenntnissen – künftig fehlen werden. So bleibe ich mein Leben lang sehr dankbar für die große Gelegenheit, diese Gruppe mit ihren Inspirationen und Einsichten erlebt zu haben. Siegburg, Bunzlau, Bolesławiec und die Bunzlauer Heimatgruppe, sie alle werden Heimat für mich bleiben, auch dann, wenn sich das auch für mich mehr und mehr zu einer Art von „Heimat der Erinnerung“ entwickeln wird.


[1] Bundesheimatgruppe Bunzlau, Siegburg an die Bunzlauer Heimatzeitung, Siegburg, 21. Februar 1956, HB 1954-79.

[2] Hermann Boeck / Bunzlauer Heimatgruppe Braunschweig, September 16, 1976, HB 1954-79.